Johann, auch Jan genannt, wurde am 17. August 1629 als Sohn vom Kastellan Jakub Sobieski von Krakau und Sofia-Teofila Danelowicz in Olesko im ukrainischen Oblast Lwiw geboren. Johann verbrachte seine Kindheit in Krakau (Polen), wo er zur Schule ging und studierte. 1646 bis 1648 machte Johann eine Grand Tour durch Europa. Im Chmelyzkyj-Aufstand (1648-1657) kämpfte er auf der Seite Polen-Litauens gegen die Saporger Kosaken bis 1653. Die Saporger Kosaken planten eine Rebellion gegen die Adelsrepublik Polen-Litauen, denn die polnischen adeligen Landbesitzer beuteten die ukrainisch-belarussischen Bauern wirtschaftlich aus. 1654 wurde Johann als polnisch-litauischer Botschafter ins Osmanische Reich geschickt. Im Zweiten Nordischen Krieg (1655-1661) stritten Polen und Schweden um das Baltikum. Johann wechselte von der polnischen auf die schwedische Seite. Da aber die Schweden den Krieg wie ein Raubzug durchführten, wechselte Johann wieder auf die polnische Seite. Da er sich sehr gut im Krieg gegen Russland bewies, wurde er zum Großhetman der polnischen Krone befördert. 1665 heiratete Johann die französische Adelige Maria Casimire Louise de la Grange d’Arquien. Am 10. November 1673 starb König Michael I. Da sich Johann im Krieg gegen das Osmanische Reich bewies, wählte man ihn am 21. Mai 1674 zum König von Polen und Großfürst von Litauen. 1676 schließen das Osmanische Reich und Polen den Vertrag von Zurawno. Johann half in der Wiener Türkenbelagerung 1683 Österreich gegen die Türken. In Wien wurde er nach der für Österreich siegreichen Belagerung als Türkenbefreier gefeiert. Johann starb am 17. Juni 1696 in Warschau-Wilanów (Polen). Da Polen eine Wahlmonarchie war, wurde nicht Johanns Sohn Jakob Louis Heinrich Sobieski automatisch König. Polen wählte den sächsischen Kurfürsten August den Starken zum Nachfolger.
Prunkschwert von Johann III. Sobieski
Hier im Familienmuseum im Schloss Braunfels können Sie das Prunkschwert mit Schwertscheide von König Johann III. Sobieski von Polen sehen. Das Schwert hat eine Länge von 93 cm. Die Klinge ist gebogen und der Handgriff ist feuervergoldet und ziseliert. Die zwei hölzernen Griffschalen sind aus Ebenholz und sind mit zwei Halbedelsteinen besetzt. Der Knauf ist ein Vogelkopf. Das Vogelauge ist ein Loch. Die Parierstange ist waagerecht, glatt und feuervergoldet. Sie hat zwei kreuzförmig angebrachte Spitzen. In der Mitte befindet sich ein ovaler geflammter Achat mit eingeschnittener Figur. Die Figur hält in der rechten Hand eine Waage. Die Schneide ist mit grünem Samt bezogen. Auf dem Samt befinden sich vier feuervergoldete, reich ornamentierte Beschlagplatten. Sie sind durch zwei feuervergoldeten, ornamentierten Beschlagleisten an den Kanten verbunden. Auf den oberen drei Beschlägen ist je eine Achatplättchen mit aufgesetzten, geschliffenen Topasen. Auf den mittleren Beschlägen befinden sich zwei Ösen mit Tragriemen.